Einmal
„repowern“, bitte!
Am Hochsträß auf der Schwäbischen Alb drehen sich die Rotoren zweier brandneuer SWF-WINDENERGIEANLAGEN. Sie ersetzen die vier kleineren Windräder, die dort zuvor mehr als 20 Jahre lang im Einsatz waren. Die Bauarbeiten dauerten nur knapp zehn Monate.
Mit Hilfe des Großkrans wurden die Maschinenhäuser auf eine Höhe von 170 Metern gehoben und auf den fertigen Türmen montiert. Auch die anschließende Montage der Rotorblätter verlief reibungslos.
Bereits im Jahr 2000 haben wir die Chancen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes frühzeitig genutzt und auf der Schwäbischen Alb einen eigenen Windpark errichtet. Ursprünglich bestand er aus vier Windkraftanlagen mit jeweils 660 kW Leistung und einer Gesamtleistung von 2.640 kW. Die Nabenhöhe betrug 76 Meter, der Rotordurchmesser 47 Meter, die Gesamthöhe 100 Meter. Jährlich erzeugten die vier Anlagen rund 3,5 Millionen Kilowattstunden sauberen, nachhaltigen Strom.
Ende 2023 wurden die Altanlagen zurückgebaut, um Platz für ein Repowering zu schaffen – den Ersatz alter durch moderne, leistungsfähigere Windenergieanlagen. Die Planungen hierfür begannen bereits 2018. Im Vorfeld wurden sämtliche Restriktionen und aktuellen Vorgaben geprüft, um Standorte und Anlagentypen festzulegen. Anschließend folgten die erforderlichen technischen und artenschutzrechtlichen Gutachten für den Genehmigungsantrag nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG).
Genehmigt wurden zwei neue Windenergieanlagen mit jeweils 169 Meter Nabenhöhe, 150 Meter Rotordurchmesser und einer Gesamthöhe von 244 Metern. Nach der Genehmigung im April 2023 konnten die Anlagen bestellt sowie die Bauarbeiten für Fundamente, Kranstellflächen und Zuwegungen beauftragt werden. Im Juni und Juli 2024 wurden die neuen Anlagen errichtet und in Betrieb genommen. Bereits im Dezember 2024 produzierten sie über 2,4 Millionen Kilowattstunden Strom – nahezu so viel wie die frühere Jahresproduktion des alten Windparks. Mit einer Leistung von je 5,6 MW wird künftig ein jährlicher Gesamtertrag von rund 21 Millionen Kilowattstunden erwartet.
Zeitreise: Entstehung des Windparks
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1Massive Basis
Nach dem Rückbau der Altanlagen begannen die Arbeiten für den Fundamentbau. Für jedes Fundament wurden zunächst 36 Verpressbohrungen mit einer Tiefe von 20 Metern und einem Durchmesser von 14 Zentimetern eingebracht und verfüllt. Anschließend entstanden die 2,8 Meter hohen Fundamente, für die jeweils rund 100 Tonnen Stahl und 850 Kubikmeter Beton verarbeitet wurden. -
2Turmringe aus Beton
Auf dem fertiggestellten Fundament wurde der 90 Meter hohe Betonturm errichtet. Er besteht aus 30 übereinandergestapelten Betonringen, die jeweils drei Meter hoch sind und aus drei Segmenten zusammengesetzt werden. Abschließend wurde der Adapterring montiert, der den Übergang zum darüberliegenden Stahlrohrturm bildet. Zur zusätzlichen Stabilisierung des Betonturms wurden zwischen dem Adapterring und dem Fundament Stahlseile gespannt. Jeder der Betonringe, die nach oben hin schmaler werden, bringt ein Gewicht von etwa 40 bis 60 Tonnen auf die Waage. -
3Transport per Selbstfahrer
Die 74 Meter langen Rotorblätter wurden auf einem nahegelegenen Umladeplatz für den anspruchsvollen Transport durch Gerstetten und Gussenstadt vorbereitet. Zum Einsatz kamen ferngesteuerte Transportfahrzeuge mit zehn lenkbaren Achsen, die an Engstellen eine präzise Feinmanövrierung ermöglichten. Hier erfolgte der Transport Meter für Meter, Rotorblatt für Rotorblatt. Auf freier Strecke konnte mit einer Geschwindigkeit von bis zu 12 km/h gefahren werden. Für jede Fahrt waren rund zwölf Kilometer Strecke zurückzulegen. -
4Großkran im Einsatz
Für die Montage der Stahlrohrsegmente des oberen Turmteils, des Maschinenhauses und der Rotorblätter wurde ein 190 Meter hoher Großkran aufgebaut. Zu diesem Zeitpunkt lagen alle Bauteile für die Fertigstellung bereit. Das frisch lackierte SWF-Logo glänzte auf dem 75 Tonnen schweren und 16 Meter langen Maschinenhaus. Schritt für Schritt wuchs der Turm weiter in die Höhe. -
5Rotorflügel „on top“
Mit Hilfe des Großkrans wurden die Maschinenhäuser auf eine Höhe von 170 Metern gehoben und auf den fertigen Türmen montiert. Auch die anschließende Montage der Rotorblätter verlief reibungslos.
6.249.266 MWh
Stromerzeugung ab
September 2024